Wie du dir vor dem Malen klare Ziele setzt und was sie bewirken (+ 4 konkrete Beispiele)

von Kunstvertrauen2 Kommentare

Ich grüße dich aus meinem Atelier! In diesem Artikel möchte ich eine Erfahrung mit dir teilen, die mir beim Malen Kraft und Zuversicht gibt. Es geht darum, dass ich mir vor jedem Malprojekt bewusst werde, was ich eigentlich möchte. What’s the plan. Was ist das heutige Ziel und was möchte ich erreichen (oder auch nicht erreichen)? Wenn ich mir diese Frage stelle, kann ich mich viel besser auf den kreativen Prozess einlassen.

Dein Ziel soll übrigens nicht bewirken, dass du den kreativen Schaffensprozess „durchplanst“ von A bis Z, sondern es geht um eine grobe Ausrichtung. Ich finde, es ist wichtig zu wissen, welches Ziel du beim Malen hast. Denn stell‘ dir mal vor, du möchtest verreisen, doch weißt nicht wohin deine Reise geht. Woher sollst du wissen, welche Kleidung du für deine Reise brauchst? Ein klares Ziel schenkt dir Vertrauen und Orientierung, und gleichzeitig kannst du offen sein für Abenteuer und Entdeckungen entlang des Weges.

4 konkrete Ziele beim Malen

Also, bevor du loslegst mit dem Malen, nimm‘ dir 5 Minuten Zeit, um dir die Frage zu stellen: „Was möchte ich mit dem heutigen Malprojekt erreichen?“ Schreib‘ dir die Frage gerne auf und beantworte sie für dich. Ziele gibt es natürlich viele und die können für dich sehr unterschiedlich ausfallen. Um dir eine Orientierung zu geben, möchte ich dir 4 mögliche Ziele nennen:

Ziel Nummer 1: Ich möchte malen, um zu entspannen

Wie oft ist aus dem Wunsch ‚Entspannung und Entschleunigung‘ ein innerer Kampf geworden? Eigentlich wolltest du abschalten vom Alltag, du wolltest Farben und Gedanken fließen lassen und plötzlich endet deine Mal-Session in Frustration. Mit einer klar formulierten Intention „Ich möchte malen, um zu entspannen“ wird der Malprozess leichter.

Du wirst dir automatisch ein einfaches Malprojekt überlegen, wo du vor keinen neuen Herausforderungen stehst und wo die Freude und die Leichtigkeit im Vordergrund steht. Entweder malst du ein Motiv mit dem du in Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht hast. Du entscheidest dich für ein intuitives Bild mit Wasserfarben. Oder wenn es ganz leicht gehen soll, hältst du dich an eine Vorlage oder malst beispielsweise ein Mandala aus.

Das Resultat sollte nebensächlich sein. Natürlich kann etwas Interessantes oder Schönes beim Malen entstehen – das ist das i-Tüpfelchen neben der Entspannung (deinem primären Ziel). Außerdem wird dir das entspannte Malen helfen, in den Flow zu kommen und dir Zuversicht für weitere Malprojekte schenken.

Intuitiv malen

Ziel Nummer 2: Ich möchte etwas Neues lernen

Bei diesem zweiten Ziel gehst du davon aus, dass du eine neue Maltechnik lernen oder einen neuen Bildstil umsetzen möchtest. Dafür suchst du dir Unterstützung durch YouTube-Tutorials, Fachbücher oder Online-Malkurse, wie beispielsweise meinen Online-Malkurs „Finde deine Künstler Essenz“, wo du dir immer wieder spannende Malprojekte zum Üben heraussuchen kannst.

Die Gewissheit, dass du dich gerade im Lernprozess befindest, nimmt dem inneren Kritiker den Wind aus den Segeln. Natürlich hast du den Ansporn mit jeder Malübung besser zu werden, aber dein Bild, das Resultat, muss nicht vollkommen sein.

Wichtig beim zweiten Ziel ist es, dass du deine Fortschritte anerkennst. Du kannst dir am Ende deiner Mal-Session aufschreiben, was dir gut gelungen ist. Konzentriere dich auf das Positive und sei nicht all zu kritisch mit dir selbst. Aus Fehlern kannst du jederzeit lernen.

Gib‘ dir außerdem die Erlaubnis, dich an den Bildern anderer Künstler zu orientieren, aber nur solange du es als Lernprojekt siehst. Bilder, die den Kunstwerken anderer Künstler sehr ähneln, solltest du nie-nie-niemals als deine eigenen ausgeben. Ich denke, das ist dir klar, ich wollte es nur nochmal erwähnen 🙂

Ziel Nummer 3: Ich möchte experimentieren und eigene Bildstile entdecken

Nimm‘ dir in regelmäßigen Abständen genügend Zeit für eigene, künstlerische Experimente. Bei diesem Ziel steht deine Neugier und Entdeckungslust im Vordergrund. Bereite alles gut vor, breite dich auf deinem Maltisch aus oder leg‘ eine große Folie auf deinen Boden, damit du dich ausbreiten kannst. Stell‘ sicher, dass alle Materialien griffbereit da liegen. Werde kreativ bei der Wahl deiner Utensilien: Salz, Kaffeesatz, Kreide, Tinte, Lippenstift, Bürsten, Wischer, Sprühflaschen, getrocknete Samen und Pflanzen, Zeitungsschnipsel – alles darf zum Einsatz kommen.

Beim freien und abstrakten Malen darf alles sein und du darfst dich von festen Gedanken und Strukturen lösen. Vorlagen oder Bilder deiner Lieblingskünstler solltest du konsequent ignorieren, denn hier geht es um dich und um deine Entfaltung. Es ist als würdest du durch Neuschnee stapfen und die ersten Spuren hinterlassen. Diese malerischen Experimente werden über die Jahren deinen persönlichen Malstil prägen.

Wichtig noch: Wähle fürs dritte Ziel einen Tag, wo du Lust hast auf Experimente, wo du gut drauf bist und voll in deiner Kraft bist.

Ziel Nummer 4: Ich möchte an einer konkreten Bildidee arbeiten

Letztes Ziel wirst du kennen: Du hast eine fabelhafte Idee in deinem Kopf und möchtest sie umsetzen! So geht es mir häufig und inzwischen habe ich eine Routine entwickelt, die mir hilft, mein Ziel auch zu erreichen. Wichtig ist, dass du deine Bildidee erst einmal in diese Welt holst. Starte nicht zu voreilig, sondern leg‘ dir ein Gedankenblatt in deinem Skizzenbuch (oder auf einem losen Blatt Papier) an und brainstorme deine Idee.

Welche Bildelemente sollen zu sehen sein? Was möchte das Bild ausdrücken? Welche Assoziationen fallen dir ein? Welche Farben siehst du? Anhand dieses Brainstormings kannst du nun eine erste Skizze und Farbpalette für dein Bild anlegen. Erlaube dir, dass sich deine Skizze entwickeln darf, sie muss nicht gleich auf Anhieb sitzen, sie darf sich formen.

In meinem Online-Malkurs „Finde deine Künstler Essenz“ lernst du Schritt für Schritt, wie aus einer Bildidee ein farbenfrohes und aussagekräftiges Kunstwerk wird.

Malen lernen

Lerne malen mit meinem Online-Malkurs „Finde deine Künstler Essenz“

Sobald deine finale Skizze steht und du dich bereit fühlst, kannst du an deinem Bildprojekt arbeiten. Besonders Ziel Nummer 2 und Ziel Nummer 3 haben dir bisher geholfen, dich auf das Malen deiner Bilder vorzubereiten. Wenn du also das Gefühl hast, du brauchst noch die ein oder andere Maltechnik, dann nimm‘ dir bewusst Zeit dafür.

Solange deine Skizze in deinem Skizzenbuch schlummert, kannst du immer wieder darauf zurückgreifen 🙂

Ich hoffe sehr, dir haben meine 4 Ziele gefallen und sie helfen dir, mit mehr Klarheit an deine Mal-Sessions heranzugehen. Welche Ziele und Intentionen hast du vor dem Malen? Schreibe sie gerne in die Kommentare!

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Hi, Ich bin Nora! Ich bin selbstständige Künstlerin, Wayra ist mein Künstlername. Das bedeutet so viel wie Wind! An wendigen Tagen fühle ich mich besonders kreativ, ich habe tolle Ideen und ja, Wayra schenkt mir einfach viel Energie und Zeit zum Malen. Und darum soll...

Mein Name ist Nora und Wayra Arts ist meine Kunst. Als Malerin, Autorin & kreative Selbstständige schreibe ich auf diesem Blog über Kreativität, Malerei und Mindset-Themen. Außerdem teile ich viele Einblicke in mein Atelier & in mein Leben als Künstlerin.

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Wenn du malen lernen möchtest und dir Unterstützung wünschst, dann schau‘ dir gerne meine Online Malkurse an.

2 Kommentare

  1. Marie-Luise

    Hallol iebe Nora!
    Es ist jetzt keine direkte Antwort auf die heutige Atelierpost, aber ich möchte mich herzlich bei dir bedanken für deine Podcasts KUNST + KAKAO, sowie für die regelmäßige Atelierpost!

    In zwei Wochen startet meine Ausstellung „Flora + FAUNA“. Falls ich Bilder verkaufen sollte, werden mir deine Tipps zum Thema „Bilder loslassen sehr behilflich sein und dafür danke ich dir und Franziska sehr!
    Auch ich habe Kunst nicht studiert. Und ich erkenne immer wieder Parallelen zwischen dir und mir. Das gibt mir zusätzlich Kraft beim Malen. Dir und Franziska wünsche ich weiterhin soviel Erfolg und einen Flow nach dem anderen!

    Liebe, kreative Grüße von Marie-Luise!

    Antworten
  2. Marie-Luise

    Hallol iebe Nora!
    Es ist jetzt keine direkte Antwort auf die heutige Atelierpost, aber ich möchte mich herzlich bei dir bedanken für deine Podcasts KUNST + KAKAO, sowie für die regelmäßige Atelierpost!

    In zwei Wochen startet meine Ausstellung „Flora + FAUNA“. Falls ich Bilder verkaufen sollte, werden mir deine Tipps zum Thema „Bilder loslassen sehr behilflich sein und dafür danke ich dir und Franziska sehr!
    Auch ich habe Kunst nicht studiert. Und ich erkenne immer wieder Parallelen zwischen dir und mir. Das gibt mir zusätzlich Kraft beim Malen. Dir und Franziska wünsche ich weiterhin soviel Erfolg und einen Flow nach dem anderen!

    Liebe, kreative Grüße von Marie-Luise!

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