Womit malt es sich besser? Mit Acrylfarbe oder mit Ölfarbe? Genau darum geht es in diesem Beitrag. Wenn du malen möchtest und nicht weißt, ob Acryl oder Ölfarbe besser für dich geeignet sind, dann findest du es hier heraus. Ich vergleiche beide Farben, erkläre Vor- und Nachteile und teile mit dir meine Erfahrungen.
Vergleich Acrylfarbe und Ölfarbe
Nummer 1: ACRYLFARBE
Beginnen wir direkt mit der Acrylfarbe. Ich nutze seit fast zwei Jahren die Acrylfarben AKADEMIE von der Marke Schminke und bin mit diesen Farben super zufrieden. Die Tuben halten sehr lang, Weiß als Mischfarbe kaufe ich immer in größeren Tuben.
Der hauptsächliche Grund, warum ich Acrylfarben liebe und bisher immer verwendet habe, ist, dass sie deckend sind und schnell trocknen. Das bedeutet, ich kann kontinuierlich an meinem Bild arbeiten und muss nicht warten, dass eine Farbschicht trocknet, bevor ich mit der nächsten beginnen kann. Also großer Pluspunkt: Die Trocknungszeit! Der zweite Vorteil ist, Acrylfarben sind wasserlöslich. Ich brauche also wirklich nur die Farben und Wasser und kann direkt mit dem Malen loslegen. Acrylfarben sind sind geruchsneutral und da man kein Lösungsmittel benötige, riecht es auch nicht unangenehm, vor allem, wenn man bei sich Zuhause malt, ist das ein großer Vorteil. Dadurch, dass die Farben schnell trocknen, gibt es auch weniger Flecken. Beim Malen berührt die Handfläche ja häufig das Bild und wenn die Farben schnell trocknen, verwischt man das Bild nicht so.
Letzter großer Vorteil, den ich persönlich sehe, es ist günstiger mit Acrylfarben zu malen, da sie wasserlöslich sind. Also man braucht kein zusätzliches Lösungsmittel, die sehr teuer sein können. Und ich habe den Eindruck, dass ich für ein Bild in der selben Größe, weniger Acrylfarbe verwende als Ölfarben.
Meine Tipps zum Thema „Malen mit Acrylfarben“ teile ich in diesem Beitrag.
So und nun möchte ich dir die Ölfarbe und ihre Vorzüge vorstellen.
ÖLFARBE
Die Ölfarbe ist eine Diva. Aber es lohnt sich mit ihr zu malen, denn wenn man einmal versteht, wie sie tickt, dann wird man sie lieben lernen.
Das erste, was mich an Ölfarben überzeugt hat, ist die Harmonie der Farben. Der erste Farbauftrag war für mich schon eine Offenbarung, die Farben wirken viel natürlicher als Acrylfarben. Die Farbpigmente ändern sich nicht, auch wenn das Bild trocknet, was häufig bei Acrylfarben passiert. Also die Farben sind unfassbar schön. So und jetzt kommt’s: Die Trocknungszeit von Ölfarben dauert sehr lang. Und mit lang meine ich, es kann Tage dauern bis die Farbe getrocknet ist. Dafür sind Ölfarben bekannt und genau hier liegt die Magie oder auch die Frustration, je nachdem, wie man es sieht. Das Magische ist, du kannst wunderbare Farbverläufe erzeugen, du kannst die Farben direkt auf der Leinwand mischen und die Ölfarben hin und herschieben bis sie für dich passen.
Das ist besonders toll, wenn du beispielsweise ein Porträt malst oder einen beeindruckenden Himmel. Du kannst dein Bild und deine Farben auch einfach stehen lassen, Mittag essen oder sonst was tun, und kehrst zu deinem Bild zurück und machst einfach weiter. Nichts hat sich großartig verändert, die Farben sind immer noch weich. Das persönlich find ich super, denn ich kann mir beim Malen Zeit lassen und fühle nicht diesen Druck wie es beim Malen mit Acrylfarben sein kann.
Jetzt stellt sich die Frage, wo liegen die Nachteile von Acrylfarbe und Ölfarbe?
Was die Acrylfarbe angeht, glaube ich, ist es unfassbar schwer, eine Farbharmonie und Qualität zu erreichen, wie es bei Ölfarben der Fall ist. Wer einmal mit beiden Farben gemalt hat, wird feststellen, dass Acrylfarben irgendwie mehr künstlich wirken. Und wenn es darum geht, Farben zu mischen und harmonische Verläufe zu malen, wird man feststellen, dass die schnelle Trocknungszeit der Acrylfarben vielleicht doch kein so großer Vorteil ist. Außerdem, man kann mal nicht so eben eine Kaffeepause einlegen, denn nach kurzer Zeit sind die Farben auf der Palette schon getrocknet ….
Der Nachteil an Ölfarben ist, dass sie irgendwann überall kleben und schmieren. Dadurch dass die Farben nicht so schnell trocknen, berührt man früher oder später die Oberfläche des Bildes oder man kollidiert mit der Farbpalette. Man kann die Pinsel mal nicht eben schnell mit Wasser auswaschen, sondern man braucht ein Lösungsmittel wie beispielsweise Terpentinersatz und das riecht extrem stark und ist garantiert auf lange Zeit auch nicht gerade gesundheitsförderlich. Malen mit Ölfarben ist einfach eine Wissenschaft, es braucht Geduld und man braucht auch einen geeigneten Platz dafür. Bestenfalls einen separaten Raum oder Atelier, welches man gut durchlüften kann, damit man die Farben und Lösungsmittel nicht zu stark einatmet.
Noch ein Tipp: Beim Malen mit Ölfarben macht es Sinn, wenn man an mehreren Bilder gleichzeitig malt, so kann man einfach mit einem anderen Bild fortfahren, solange die Farben an dem anderen Bild trocknen.
Mein Fazit zu Acryl und Ölfarbe:
Ich glaube für Anfänger, die mit dem Malen beginnen, sind Acrylfarben besser geeignet. Sie sind günstiger und einfach zu händeln, gerade, wenn man bei sich Zuhause malt. Wer häufiger malt und mal ein bisschen seine Komfortzone verlassen möchte, dem lege ich Ölfarben absolut ans Herz, ich denke die Lernkurve ist hier enorm groß und man kann seine Malerei auf ein neues Level heben.
Ich persönlich werde definitiv häufiger mit Ölfarben malen. Das ist wie mit guter Bioschokolade. Wenn man einmal auf den Genuss gekommen bist, gibst kein zurück mehr 😉
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