Du möchtest dein Atelier einrichten und suchst nach Inspirationen? Dann schön, dass du hier bist! Ich bin im November 2020 in mein Atelier in Leipzig gezogen und möchte dich in diesem Bericht auf dem Laufenden halten und dir zeigen, wie ich mein Atelier einrichte. Natürlich handelt es sich dabei um einen Prozess, denn die Atelier Einrichtung ist wie der Schaffensprozess eines Kunstwerks. Es braucht Zeit, viel Muße und Mut zur Veränderung. In meinem Atelier erschaffe ich mir einen kreativen Raum, der zum Verweilen einlädt und gleichzeitig praktisch und organisiert ist, damit ich mich auf das Wesentliche, das Malen meiner Kunstwerke konzentrieren kann.
Mein Künstleratelier in einer alten Fabrik
Ich glaube so ein Künstleratelier ist ein Raum ständiger Entwicklung und Veränderung. Als ich im November 2020 in mein neues Atelier in Leipzig zog, war der 60 Quadratmeter große Raum leer, staubig und ohne Leben. Früher diente dieser Raum als Lagerraum von Likörflaschen. Denn tatsächlich, mein Atelier befindet sich in einer alten Likörfabrik mit einer spannenden Geschichte. Heute befinden sich in dem Fabrikgebäude viele Werkstätten, Ateliers und Büros von Kreativschaffenden. Die Mieten sind für so eine alte Fabrik moderat und natürlich kann ich die Ateliermiete als Kosten steuerlich geltend machen.
Du möchtest wissen, wie mein vorheriges Wohnatelier eingerichtet war? Dann schau einmal in diesen Artikel. Im Januar 2019 bin ich nach Leipzig gezogen und habe mir in meiner Masionette-Wohnung ein kleines aber feines Atelier eingerichtet. Irgendwann zog mein Freund Robin mit ein und es fehlte zunehmend an Platz. Neben meinen Kunst Materialien begann ich auch Verpackungsmaterial für Bestellungen zu lagern, außerdem stand mein Kunstdrucker mitten im Raum und irgendwann auch Lampen und Kamera-Stative für die Produktion meiner Online Malkurse. Ich konnte förmlich dabei zusehen, wie meine Kunst den Raum verschlang, wie Pflanzen, die größer und größer wurden und so zögerte ich nicht lange, als sich die Chance bot, das Atelier in der Likörfabrik zu beziehen.
Atelier einrichten: Das waren meine bisherigen Schritte
Atelier Sanierung und Umzug
Als erstes verbrachte ich viel Zeit mit der Sanierung des Raumes. Die Wände mussten unbedingt gestrichen werden, natürlich Weiß, damit der Raum noch heller wirkt. Nachdem die Wände weiß strahlten, wischte ich mehrmals den staubigen Fliesenboden. Zugegeben, die Fliesen im Atelier störten mich am Anfang sehr, doch inzwischen schätze ich den Boden, denn Fliesen sind sehr pflegeleicht und ich muss mir nicht ständig Gedanken machen, wenn Farbe auf den Boden tropft. Die kann ich schnell und einfach wegwischen.
Kleine Randnotiz: Die Atelier Fenster zeigen übrigens nach Norden, was bedeutet, dass kein direktes Sonnenlicht in den Raum kommt, außer im Hochsommer. Eine Künstlerfreundin erklärte mir, dass die Ateliers von Künstlern idealerweise nach Norden ausgerichtet sind. Aus folgendem Grund: Die Lichtverhältnisse sind in einem Nordzimmer stabil. Direkter Lichteinfall, der durch den Raum wandert, kann das Malen und die Farbwahl sehr beeinträchtigen, wie ich schon häufig in meinem alten Atelier festgestellt hatte. Trotzdem muss ich gestehen, dass mir Sonnenlicht im Raum wichtig ist, einfach fürs Gemüt. Doch jetzt bin ich hier und sehr dankbar, denn Atelierräume sind rar und nicht leicht zu finden.
Zum Glück schenken die großen Fenster dem Raum viel Helligkeiten. Ansonsten kann ich mit weißen Wänden und Tageslichtlampen nachhelfen. Sollte ich in ein paar Jahren ein neues Atelier beziehen, dann mit der Prämisse, dass viiiiel Licht in den Raum kommt, soviel steht fest.
Mitte November 2020 stand der Umzug auf dem Plan und wir brachten meine bisher spärliche Ateliereinrichtung und Materialien in den neuen Raum. Etwas verloren wirkte am Anfang mein Arbeitstisch und meine Staffelei in dem neuen, großen Atelier. Am liebsten hätte ich sofort große Regale, einen Planschrank und einen Raumtrenner in das Atelier gestellt. Wahrscheinlich war ich überfordert mit so viel Platz und wollte ihn unbedingt mit ganz vielen Möbeln füllen. Doch mein Freund erinnerte mich daran, dass mein Atelier ein Raum der Entfaltung ist. „Du brauchst Platz, stell‘ nicht gleich alles voll. Außerdem kannst du vieles selber bauen.“ Natürlich hatte mein Freund recht. Ich entspannte mich, kam erstmal an und stimmte mich mit ersten Projekten ein.
Atelier einrichten: Die ersten Möbel
Ein Sofa war mir dennoch wichtig. Einerseits als bequeme Sitzgelegenheit für Zwischendurch, für den Empfang von Gästen und zudem als praktisches Möbelstück, welches den Raumklang bessert. So ein großer, leerer Raum hallt ganz schön. Für meine Videoprojekte (Youtube-Videos und Online Malkurse) benötige ich jedoch einen guten Raumklang. Zum Glück tragen auch meine Leinwandbilder zur besseren Akustik bei. Schließlich sind diese mit Stoff bezogen, und wenn die Bilder hängen, fangen sie einiges an Hall ab.
Bis heute liebe ich die Tischböcke, die ich mir vor ein paar Jahren bei IKEA gekauft haben. Die Böcke kann ich in der Größe verstellen und ich kann sie jederzeit umräumen. Eine große Tischplatte sorgt für ausreichend Platz, vor allem wenn ich in Zukunft meine Malkurse veranstalte. Momentan besitze ich eine große Staffelei und eine Tischstaffelei. Auf zwei weiteren Tischen kann ich Farben und weitere Malutensilien ablegen.
Notgedrungen habe ich in den ersten Wochen ein DIY Regal aus einem alten Kleiderschrank gebaut. Ich wollte kein neues Regal kaufen, doch ich brauchte unbedingt Ablagefläche für mein ganzes Verpackungsmaterial. Das selber gebaute Regal habe ich mit einem gelben Vorhang versehen. Hauptsache die ganzen Kartons sind aus meiner Sichtweite. Irgendwann bekam ich dann zwei alte weiße Büroschränke sowie einen Kühlschrank geschenkt.
Projekt „Alte Holztür“ sanieren und bemalen
Besonders stolz bin ich auf die alte Holzschiebetür, die in mein Atelier führt. Ich wusste sofort, dass ich diese Tür unbedingt sanieren möchte, denn sie ist ein Hingucker im neuen Atelier. Gemeinsam mit einer Freundin habe ich die Holztür mit einem Schleifgerät geschliffen und später mit einer speziellen Holzfarbe aus dem Baumarkt bemalt. Der Farbton Kobaldblau setzt einen schönen Kontrast zu den gelb-roten Fliesen.
Wandmalerei im Atelier
Bei mir bleiben leere Wände nicht lange leer. Farbe muss her! Und so bemalte ich die Wände links und rechts von der Holztür mit einem Kakaobaum, Kakaofrüchten, einer Schlange und einem tropischen Vogel. Im vorderen Bereich des Ateliers befinden sich zwei schöne und dekorative Torbogen und auch hier spürte ich sofort den Drang nach einer Wandbemalung. In einem Atelier, wo Pflanzen nicht genügend Licht bekommen, entschied ich mich, Pflanzen und Blätter an die Wand zu malen.
Organisation und Aufbewahrung im Atelier
Die größte Herausforderung im Atelier war (und ist es immer noch): genügend Ablageflächen und Möglichkeiten der Organisation zu haben und gleichzeitig keinen Raum zu verschwenden. Denn natürlich möchte ich in der Lage sein, große Werke zu malen. So wie mein Freund schon sagte, kann ich mir unmöglich den Raum mit Schränken und Regalen vollstellen. Und dennoch brauche ich Ideen für die Aufbewahrung und Organisation meiner Materialien.
Da kam mir die Idee ein Pegboard selber zu bauen. Dabei handelt es sich um eine Lochplatte, auch Stecktafel genannt, in die man Stäbe und Haken stecken kann. Daran kann man diverse Utensilien wie Pinsel, Lineale, Tacker, Spachtel, Klebebänder, Scheren und sonstige Werkzeuge aufhängen. Ein Pegboard sieht dekorativ aus und gleichzeitig bekommt alles seinen Platz.
Atelier einrichten: Was fehlt …
Eigentlich nicht viel. Doch ein Planschrank, auch Architektenschrank genannt, ist mein Traum. Diese Schränke haben sehr flache, doch dafür sehr breite und tiefe Schubladen. Darin lassen sich große Blätter und Malblöcke sowie fertige Bilder auf Papier aufbewahren. Es gibt immer mal wieder alte Planschränke aus Metall bei Ebay Kleinanzeigen, doch diese Planschränke aus Metall sind unfassbar schwer und ich habe keine Lust auf den Transport. Lieber spare ich auf einen Planschrank aus Holz, denn die sind gleichzeitig dekorativ.
Die Raumakustik ist bisher noch nicht optimal. In vielen Youtube-Videos, die ich im neuen Atelier gefilmt habe, kannst du den Hall hören. Da die Audioqualität für die Produktion meiner Online Malkurse wirklich wichtig ist, werde ich demnächst in eine Schalldämmung investieren.
Und auch mit dem Boden habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen (komisches Sprichwort aber egal). Ich finde ihn sehr omnipräsent, die rot-gelben Fliesen erinnern mich an ein Schachbrettmuster und so wirkt der Raum sehr unruhig. Der Boden konkurriert förmlich mit meiner Kunst und so überlege ich auch, Laminat zu verlegen. Langes Stehen auf den Fliesen merke ich auch in den Gelenken – also genug Gründe, die Fliesen verschwinden zu lassen.
So viel aus meinem Atelier in Leipzig. Ich werde diesen Beitrag ständig aktualisieren – immer dann, wenn sich etwas verändert und ich neue Inspirationen mit euch teilen möchte. Wenn du Fragen zu meinem Atelier oder der Atelier Einrichtung hast, dann hinterlasse einfach einen Kommentar!
Ist alles wunderschön gemütlich eingerichtet. Ich habe meines noch nicht sortiert. Etwas Chaos noch.
So soll es mal werden. Bei mir stehen alle Farben und Pinsel, Spachtel usw, noch rum.
Das ist ungut ich weiß. Ich arbeite daran. Danke für deine Post Gabriela Düringer.
Mach weiter so.
Vielen Dank für deinen Kommentar liebe Gabriela. Es ist ein Prozess und Chaos gehört auch dazu 🙂