Damals, in 2008 hatte ich einen Traum. Ich wollte von meiner Kunst leben. Doch ich entschied mich dagegen. Damals schlummerte Youtube und Social Media noch im Dornröschenschlaf. Ich ahnte noch nicht, dass ich selbst in der Lage sein würde, meine Kunst mithilfe des Internets zu vermarkten.
Heute fühle ich mich „durchdigitalisiert“. Ich begreife Technik als ein Handwerk, um meine Kunst unter die Leute zu bringen. Heute lebe ich von meiner Kunst, dank des Internets. In diesem Artikel möchte ich dir einen umfassenden Einblick in mein Kamera Equipment geben, welches ich für meine Youtube-Videos, die Produktion meiner Online Malkurse und nicht zuletzt für die Digitalisierung meiner Kunstwerke benötige. Also los geht’s!
Das richtige Kamera Equipment – aller Anfang ist kompliziert!
Vielleicht stehst du noch ganz am Anfang und fürchtest dich vor der Technik. Das kann ich sehr gut verstehen. Ich kann auch Künstler verstehen, die sagen, dass sie mit Technik nichts am Hut haben wollen. Absolutes Verständnis. Denn die Wahrheit ist: dieses Thema ist komplex, aufwändig und kostspielig. Da möchte ich nichts schönreden. Es braucht sehr sehr sehr viel Durchhaltevermögen und die Bereitschaft, neue Fähigkeiten zu lernen. Das Tolle ist: Wenn du ein Fuchs bist und dich durchbeißt, dann kannst du alles lernen. Dann tickst du mit dem Zahn der Zeit, oder wie man so sagt. Und vielleicht macht dir das Filmen, Vertonen und Schneiden deiner Videos am Ende sogar große Freude – so geht es mir zumindest 🙂
Meine Geschichte beginnt mit der Fotografie, genauer gesagt mit der Reisefotografie. Ich habe 5 Jahre in Peru gelebt, habe den Reiseblog Info-Peru geschrieben und dafür habe ich jahrelang wie eine Verrückte Fotos gemacht. Gute Kenntnisse in Sachen Fotografie helfen enorm, wenn du mit dem Gedanken spielst, Videos zu produzieren, sei es für einen Youtube-Kanal, für Instagram oder sogar für Online Malkurse. Denn die Einstellungen, die du kennen solltest beim Fotografieren, sind dieselben wie beim Filmen.
Mit Kameras kenne ich mich also aus. Ich war jahrelang ein großer Fan von Canon Kameras, doch inzwischen bin ich – was meine Youtube Vlogs angeht – auf Sony umgestiegen. Wo wir auch gleich beim ersten Punkt wären, der richtigen Kamera:
Die passende Kamera für deine Videoproduktion
Zuerst: Die beste Kamera gibt es nicht. Nicht umsonst gibt es tausende Kameras am Markt, jede Kamera hat ihre Vor- und Nachteile. Für meine Reisefotografie habe ich professionelle Spiegelreflexkameras verwendet, die sehr teuer und auch super schwer sind. Solche Kameras brauche ich heute nicht mehr. Ich habe nicht den Anspruch, Kinofilme zu produzieren, sondern Youtube-Vlogs und Online Malkurse, die eine gute Qualität haben.
Nach langer Suche nach der idealen Vlog-Kamera bin ich bei der Kompaktkamera Sony ZV 1* hängen geblieben. Ich möchte dir ein paar Gründe nennen, warum diese Kamera aktuell mein Favorit ist:
Grund Nummer 1: Sie ist leicht. Auf Reisen durch Peru habe ich mir geschworen, nie wieder eine schwere Kamera mit mir herumzuschleppen. Auch wenn ich die Sony ZV 1 größtenteils im Atelier verwende, bin ich froh, dass sie handlich und leicht ist.
Grund Nummer 2: Für ihre Größe besitzt die Sony ZV 1 eine tolle Bildqualität. Mit einer Blende von 1,5 F gelingen schöne Detailaufnahmen und Portraits mit unscharfem Hintergrund.
Grund Nummer 3: Die Kamera besitzt einen schwenkbaren Display. Das bedeutet, du siehst dich beim Aufnehmen und hast den Bildausschnitt immer genau im Blick.
Grund Nummer 4: Super super wichtig, denn diese Möglichkeit hatte meine vorherige Kamera nicht: Die Sony ZV 1 hat einen Mikrofon-Anschluss. Integrierte Mikros sind von der Tonqualität meistens nicht befriedigend. Vorher musste ich den Ton separat aufnehmen und dann im Schnittprogramm synchronisieren. Wenn sich das für dich kompliziert anhört, dann sage ich dir, das war es auch. Unbedingt darauf achten, dass du ein Mikrofon an deine Kamera anstecken kannst.
Grund Nummer 5: Ebenfalls genial: Du kannst ein Stromkabel an diese Kamera anschließen. Gerade bei längeren Aufnahmen, wenn ich ein Bild male oder in die Kamera spreche, dann filmt die Kamera solange wie Speicherplatz vorhanden ist. Somit umgehe ich das Problem, dass der Akku schnell leer geht oder die Videoaufnahme nach kurzer Zeit abbricht.
Grund Nummer 6: Die Kamera filmt neben HD auch in 4K – das ist tatsächlich Kinoqualität. Nachteil ist, dass die Videos echt viel Speicherplatz fressen. Ich verwende übrigens eine Speicherkarte mit 128 GB* und habe eine Ersatzspeicherkarte zur Hand. Die Bildqualität von 4K ist so hochauflösend, dass ich sogar Screenshots mache von einzelnen Bildsequenzen und sie als Fotos für Instagram und meinen Kunst Blog verwende. Inzwischen mache ich nur noch selten Fotos, da ich viel mehr Auswahl in meinen Videos finde.
Wie du siehst, ich bin echt begeistert von der Sony ZV 1* und kann die Kamera jedem empfehlen, der mit einem Youtube-Vlog beginnt. Aber – und das ist mir noch wichtig zu sagen: auch die neuesten Smartphones haben tolle Kameras, mit denen du locker deine ersten Videos aufnehmen kannst.
Zusätzliches Kamera Equipment
Mit der Kamera allein ist es natürlich nicht getan. Für die Produktion meiner Videos benötige ich weiteres Kamera Equipment:
Mikrofon für die Kamera
Wie bereits erwähnt, brauchst du ein zusätzliches Mikrofon, damit du eine möglichst gute Tonqualität hinbekommst. Glaub mir, Ton ist super wichtig. Dein Video kann noch so gut sein, wenn der Ton nicht passt, dann schalten die Leute ab. Ich verwende auf meiner Sony Kamera das Mikrofon von Rode*. Das macht eine tolle Audio-Qualität und ist gut, um Geräuschkulissen im Atelier aufzunehmen. Wenn ich allerdings Videos aufnehmen, wo ich mich weiter entfernt von der Kamera befinde, dann verwende ich das Ansteck-Mikrofone-Set von Sennheiser*. Das hast du vielleicht schon in einem meiner neuesten Youtube-Videos gesehen, die Tonqualität ist einfach erste Sahne 😉
Stative für die Kamera
Du brauchst ein Stativ, damit du per Selbstauslöser Fotos und Videos machen kannst. Ein leichtes Dreibein-Stativ* für den Anfang sollte genügen. Das ist ideal, auch wenn du unterwegs bist und filmen möchtest.
Für Luftaufnahmen – also wenn du dich beim Malen von Überkopf filmen möchtest – benötigst du einen Auslegearm bzw. einen Galgen fürs Stativ. Hier verwende ich den Galgen von Walimex*, welches ich an meinem Lichtstativ von Neewer anbringe.
Lichtpanel + Stativ
Ebenfalls unterschätzt wird das richtige Licht beim Filmen und Fotografieren. Studiolichter helfen dir, deinen Raum richtig auszuleuchten und optimieren deine Bildqualität um das zehnfache. Ich verwende das Lichtpanel von Neewer* sowie das gleichnamige Lichtstativ von Neewer*.
Festplatten
Wer viel filmt und Fotos macht, der braucht auch viiiiiel Speicherplatz. Ich benutze externe Festplatten von WD Elements*. Ich muss gestehen, ich bin ein Datenmessi und kann mich nur schwer, von Fotos und Aufnahmen trennen. Ich arbeite noch an einem besseren System und einer Lösung, wie ich Daten sicher und Ressourcen schonend speichern kann. Wenn du einen Tipp hast, schreib ihn mir gerne in den Kommentaren.
Meine Software Tipps
Nun hast du fleißig gefilmt und fragst dich, wie daraus ein fertiges Video für Youtube wird? Nun, herzlich willkommen in der nächsten Dimension. Der Dimension des Videoschnitts. Auch hier durfte ich mich im Schneckentempo herantasten. Vor ein paar Jahren sträubte ich mich vehement vor der Videoproduktion. Das war mir alles zu kompliziert. Doch eine Handyapp hat mein Leben verändert … ja, ich neige zu dramatisieren 😉 … aber im ernst, die App InShot HAT mein Leben verändert. Denn diese App ist intuitiv und kinderleicht zu bedienen. Ich möchte glauben, dass jeder damit Videos schneiden kann. Vorausgesetzt, du hast die Videos mit demselben Handy ausgenommen.
Also, übe mit der InShot-App. Filme erste Videoschnipsel, reihe sie aneinander, hinterlege diese mit Musik oder eingesprochenem Ton und mach ein kurzes Videos draus.
Danach können wir über Davinci Resolve reden. Das Schnittprogramm meiner Wahl, aber sicher nur etwas für Fortgeschrittene. Davinci Resolve ist ein kostenfreies Schnittprogramm, welches du dir aus dem Internet herunterladen kannst. Am besten schaust du dir einige Tutorials bei Youtube an.
Was die Fotobearbeitung und Erstellung von Grafiken angeht: jahrelang war ich treue Nutzerin von Photoshop und weiteren Adobe-Cloud-Programmen. Doch nun habe ich mich davon verabschiedet, denn Adobe ist lächerlich teuer. Zumindest für mich. Fremdgegangen bin ich mit Canva. Dieses Online Grafiktool ist ein wahres Paradies. Alle Grafiken, die du bei mir siehst (Youtube-Cover, Produkt-Grafiken, Instagram-Storys, Pinterest, usw.) zaubere ich mit Canva. Mit der Zeit erstellst du dir dein persönliches Corporate Design, also mit deinen Farben und erstellst Vorlagen für verschiedene Formate. Canva geht so schnell. Canva I love you. Photoshop – your out.
Nagut. Ich muss gestehen, Highend-Fotobearbeitung kann Canva nicht. Brauchst du das überhaupt? Ich brauche es nicht mehr. Ich versuche meine Bilder so gut wie es überhaupt nur geht, zu fotografieren und genauso möchte ich das Foto dann auch drucken. Das bedeutet, ich brauche keinen fancy Farbregler, an dem ich alles verstelle. Sondern ich brauche eine echt gute Aufnahme. Und dafür brauche ich vor allem eines: eine gute Kamera (siehe oben) und gutes Licht (siehe oben).
Puuuh, ich bin am Ende von meinem Kamera Equipment Roman. Ich bin mir sicher, ich werde das ein oder andere Equipment mit der Zeit ergänzen. Denn auch ich bin am Optimieren meiner Videoproduktion und sollte ich etwas vergessen haben, dann lass‘ es mich wissen. Oder du hast eine Frage? Dann lass‘ sie mich unten in den Kommentaren wissen. Bye bye!
* das ist ein Affiliate-Link. Wenn du darüber etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Dadurch wird es für dich nicht teurer, stattdessen kannst du mit deinem Kauf unterstützen, dass ich weiterhin kostenlose Videos produzieren kann. Vielen Dank für deinen Support!
Tolle Tipps Danke Nora
Sehr gerne liebe Gudrun 🙂 LG aus Leipzig, Nora
Hallo liebe Nora,
danke für deine tollen Tipps. Nutzt du einen Scanner um deine gemalten Aquarelle oder Acryl auf Papier, am PC zu bearbeiten ?
Liebe Grüße, Katharina
Hallo Katharina,
Ja genau, Kunstwerke auf Acrylpapier scanne ich in der Regel und bearbeite sie dann minimal am PC, aber nur sehr wenig.
Das ergibt für mich die beste Qualität. Fotos mache ich bei größeren Werken mit meiner Sony-Kamera.
Kreative Herzensgrüße,
Nora
Hallo, magst du nicht mal zeigen wie man Kunst digitalisiert? Das wäre super interessant. Deine Bilder sind übrigens toll.
Das hab ich auf meiner To-Do-Liste 🙂 Alles Liebe und vielen Dank.