Wie malt man mit Acrylfarben? Welche Acrylmaltechniken gibt es und was sind die Vor- und Nachteile von Acrylfarben? Alle Fragen rund um die Acrylmalerei möchte ich in diesem Artikel beantworten. Gerade wenn du noch nie oder wenige mit Acrylfarben gemalt hast, ist dieser Artikel hilfreich. Aber auch Fortgeschrittene der Acrylmalerei finden hier praktische Tipps zur Anwendung von Acrylfarben. Falls deine Frage nicht beantwortet wird, stell sie mir doch einfach in den Kommentaren. Ich werde sie für dich beantworten! Also, legen wir direkt los!
Wer hier schreibt? Ich bin Nora, Künstlerin aus Leipzig. Ich male vorrangig mit Acrylfarben auf Leinwand, Papier, Malplatten oder Holz. Ich liebe das Medium Acryl einfach unfassbar, denn ich kann alle meine Bildideen umsetzen. Egal ob figurative Malerei, abstrakte Malerei oder zum Verzieren von Holzoberflächen – Acrylfarben sind vielfältig einsetzbar! Wenn du wissen möchtest: „Wie malt man mit Acrylfarben?“, dann frag‘ mich!
Wie malt man mit Acrylfarben – Alles, was du wissen solltest
Im Folgenden werde ich alle Fragen rund um die Acrylmalerei beantworten.
Du suchst nach einem passenden Online Malkurs, der dir beibringt, deine Bildideen zu malen? Dann schau‘ dir meinen 1-monatigen Online Malkurs „Finde deine Künstler Essenz“ an und starte noch heute deine erste Videolektion!
Was ist Acrylfarbe und woraus besteht Acrylfarbe?
Acrylfarbe ist ein Malmedium und wird neben Ölfarbe und Wasserfarbe am meisten genutzt. Jedoch ist Acrylfarbe wesentlich jünger als Ölfarbe. Sie fand erst ab 1950 Verwendung. Acrylfarbe besteht aus drei Komponenten: 1) Farbpigmente (organisch oder anorganisch), 2) Bindemittel, welches die Pigmente zusammenhält und 3) Lösemittel (Wasser), welches beim Trocknen der Farbe verdunstet.
Was sind die Vor- und Nachteile von Acrylfarben?
Acrylfarben Vorteile:
– Acrylfarbe kannst du für die unterschiedlichsten Untergründe verwenden. Du kannst auf Papier, Leinwand, Malplatten und selbst auf Holz malen.
– Im Vergleich zu Ölfarben sind Acrylfarben günstiger in der Anschaffung. Du kannst dich mit Acrylfarben also kreativ ausleben. Natürlich gibt es bei der Qualität große Unterschiede, je nachdem für welche Marke du dich entscheidest.
– Zum Verdünnen von Acryl benötigst du nur Wasser und kein chemisches Lösungsmittel wie beispielsweise Terpentin oder Terpentinersatz. Mit Acrylfarben kannst du ohne Probleme bei dir Zuhause malen und Acrylfarben sind auch nicht gesundheitsbedenklich.
– Für das Auswaschen der Pinsel und Malplatte brauchst du ebenfalls nur warmes Wasser.
– Acrylfarben sind deckend und du kannst helle Farbtöne auf dunklen Tönen malen
– Du kannst Acrylfarben ähnlich wie Wasserfarben nutzen, indem du sie stark verwässerst.
– Mit Acrylfarben kannst du Fehler jederzeit erneut überdecken.
– Acrylfarben trocknen sehr schnell. Somit kommst du beim Malen neuer Farbschichten schnell voran.
Acrylfarben Nachteile:
– Da Acrylfarbe schnell trocknet, ist es schwieriger, Farbverläufe zu erzeugen. Farbverläufe lassen sich bei Ölfarben leichter malen. Aber trotzdem ist es mit Acrylfarbe möglich, schöne und realistische Verläufe zu erzeugen, daher ist die schnelle Trocknung kein großer Nachteil.
Alles über Qualität, Eigenschaften und Deckkraft von Acrylfarben erfährst du in diesem Artikel.
Worin unterscheidet sich Acrylfarbe von Ölfarbe oder Aquarellfarbe?
Die Unterschiede von Acrylfarbe, Ölfarbe und Aquarellfarbe liegt vor allem in der Zusammensetzung und der Trocknung. Wie der Name bereits sagt, besteht Ölfarbe aus einem Anteil Öl und dieses Öl trocknet wesentlich langsamer als bei Acrylfarbe. Der Vorteil an Ölfarben ist automatisch, dass du mehr Zeit hast, gleichmäßige Farbverläufe zu erzeugen. Noch auf der Leinwand kannst du Farben hin- und herschieben und sie ineinander mischen. Aquarellfarbe, auch Wasserfarbe genannt, basiert auf einem höheren Wasseranteil sowie aus sehr feinen und leuchtenden Pigmenten. Mit Aquarellfarbe lassen sich schöne, natürliche Farbverläufe erzeugen. Mit Wasserfarbe malt es sich sehr intuitiv und es ist spannend, zu beobachten, wie sich die Farbe auf dem Papier entwickelt. Mit Aquarell malt es sich schnell, jedoch verzeiht Aquarell keine Fehler. Aquarellfarben sind nicht deckend, worin der größte Unterschied zur Acrylfarbe liegt. Helle Töne lassen sich nicht über dunkle Flächen malen. Beim Acryl ist das überhaupt kein Problem.
Acrylmalerei Zubehör: Was brauche zum Malen?
Welche Acrylfarben sind die besten? Alles beginnt beim Kauf der richtigen Acrylfarbe. Von ganz günstigen Sets würde ich abraten, auch wenn du Acrylmalerei zu Beginn nur ausprobieren möchtest. Meine liebsten Acrylfarben stammen von der Marke AKADEMIE Schminke und sie sind auch für Anfänger super geeignet. Ich persönlich habe meine Lieblingsfarben, mit denen ich alle Töne selbst mische. Das bedeutet, du brauchst nicht alle 60 verschiedenen Farbtöne, die es im Angebot gibt, sondern du brauchst Mischweiß, Rot, Gelb, Blau sowie drei bis fünf weitere Farben, die dir besonders gut gefallen. Ich persönlich nutze zusätzlich gern Indigoblau, Magenta sowie einen schönen Ockerton. Ein natürliches Schwarz lässt sich mit einem Dunkelblau und einem Dunkelrot mischen.
Welcher Malgrund ist geeignet für Acrylfarben? Es gibt viele Malgründe und jeder Maler entwickelt im Laufe der Zeit ein Lieblingsmedium. Für größere Formate bietet sich eine Leinwand an. Eine Leinwand kannst du entweder fertig kaufen oder selber bauen. Für kleinere Formate malt es sich sehr gut auf einem Acrylblock. Acrylpapier ist besonders dick und die meisten Acrylblöcke sind geklebt, was bedeutet, dass du nach dem Malen das oberste Papier vorsichtig abziehst. Dadurch wellt sich das Papier nicht, was wichtig ist, wenn du mit viel Wasser malst. Ebenfalls beliebt bei Anfänger der Acrylmalerei sind weiße Malplatten.
Welche Pinsel brauche ich für die Acrylmalerei? Achte beim Kauf von Pinseln darauf, dass sie speziell für Acrylfarben geeignet sind. Qualität, Form und Preise variieren bei Pinseln sehr stark. Mein Tipp: Kaufe im mittleren Preissegment. Ganz günstige Pinsel haben den Nachteil, dass sie schlecht verarbeitet sind und häufig verliert der Pinsel beim Malen seine Haare, was sehr frustrierend sein kann. Generell solltest du eine Auswahl an circa 10 verschiedenen Pinseln haben. Große Flachpinsel für die Grundierung deines Bildes, mittlere Pinsel für Figuren und schmale, feine Pinsel für Linien und Details. Es gibt Pinsel, die sind oben flach und abgerundet, andere verlaufen flach und schräg, andere sind schmal und lang, andere Pinsel sind dick und fluffig. Teste verschiedene Pinsel aus und beobachte, mit welchen Pinseln du am besten malen kannst. Jeder Künstler hat eigene Vorlieben, weshalb es nicht den besten Pinsel gibt.
Braucht man für Acrylfarben Wasser? Du benötigst Wasser als Lösungsmittel und Wasser für die Säuberung deiner Pinsel. Am besten benutzt du beim Malen 2 Gläser mit Wasser. Das eine Glas ist für die grobe Säuberung deiner Pinsel und das zweite Glas dient der gründlichen Säuberung. Gerade wenn du helle Töne malst, kann dein Farbton schnell durch dreckiges Wasser verfälschen.
Welche Kunststile sind möglich beim Malen mit Acryl?
Acrylfarben werden in den unterschiedlichsten Kunststilen angewendet. Die gängigsten Stile habe ich hier für dich aufgelistet:
Abstrakte Kunst
Figürliche bzw. figurative Kunst
Pop Art
Retro Art und Modern Pop
Zeitgenössische Kunst
Surrealismus
Klassische Moderne
Naive Kunst
Fauvismus
Kubismus
Maltechniken: Wie malt man mit Acrylfarben?
Wenn du dich gefragt hast, wie man mit Acrylfarben malt, dann möchte ich dir im Folgenden verschiedene Acrylmaltechniken vorstellen. Auch für Fortgeschrittene der Acrylmalerei interessant, die bereits mit Acrylfarben malen, aber mal eine neue Maltechnik ausprobieren wollen.
Die Lasurtechnik: Bei der Lasurtechnik verwässerst du deine Farbe stark und trägst sie auf leicht befeuchtetes Papier auf. Durch den hohen Wasseranteil erzielst du einen transparenten Effekt, änlich wie bei Wasserfarben. Die nächste Farbschicht folgt erst dann, wenn die vorherigen richtig getrocknet ist.
Die Nass in Nass Maltechnik: Bei dieser Maltechnik wird eine Farbschicht aufgetragen und solange diese noch nass ist, folgt bereits die nächste Farbschicht. Diese Maltechnik erfordert etwas Geschick und schnelles Vorangehen, da die Acrylfarben schnell trocknen. Durch den Farbauftrag nasser Farben lassen sich diese auf dem Papier oder der Leinwand vermischen. So kannst du stimmungsvolle Farbverläufe erzeugen.
Die Spachteltechnik: Eine sehr beliebte Maltechnik ist die Spachteltechnik. Dafür brauchst du Malspachtel, bestenfalls in verschiedenen Größen. Die Spachteltechnik sorgt durch den dickeren Farbauftrag für tolle Strukturen im Bild. Dadurch lässt sich ein Original-Kunstwerk immer sofort erkennen. Beim Spachteln werden die Farben unverdünnt oder wenig unverdünnt aufgetragen.
Die Schwammtechnik: Die Schwammtechnik kannst du mit der Lasurtechnik oder der Nass in Nass Maltechnik kombinieren. Einziger Unterschied ist, dass du die Farben nicht mit einem Pinsel, sondern mit einem Schwamm aufträgst. Hierbei werden die Acrylfarben getupft. Dadurch entsteht ein schöner, gesprenkelter Effekt, der sich auch an einzelnen Stellen eines Bildes wiederfinden kann.
Die Rakeltechnik: Für die abstrakte Malerei oder abstrakte Hintergründe mit Tiefeneffekt bietet sich die Rakeltechnik an. Dabei werden Farben dick mit dem Pinsel aufgetragen und mithilfe von einem Silikonspachtel oder einem Fensterwischer von einer Seite zur nächsten geschoben. Der erste Farbauftrag sollte gut trocknen. Der zweite Farbauftrag kann bereits mit wässriger Acrylfarbe aufgetragen werden. Durch die Transparenz entstehen tolle Effekte.
Die Collagentechnik: Bei der Collagetechnik kombinierst du Acrylfarben mit Papierresten, die auf das Bild geklebt werden.
Acrylic Pouring: Die Gießtechnik ist eine Maltechnik, die aus den USA zu uns gefunden hat und immer beliebter wird. Auch für absolute Anfänger der Acrylmalerei ist diese Maltechnik super leicht umsetzbar. Acrylfarben werden beim Acrylic Pouring mit einem Pouring Medium vermischt, welche die Farben flüssig und gut gießbar macht. Danach werden die Farben auf eine Leinwand gegossen, die geschwenkt wird. Mit Zugabe von Silikonöl werden zudem spannende Zelleffekte erzielt.
Welche Motive kann ich mit Acrylfarben malen?
Wie bereits erwähnt, steht der Motivwahl nichts im Weg und du kannst malen, worauf du Lust hast. Es ist wichtig, sich vor dem Malen Gedanken über das Bildmotiv zu machen. Erst, wenn d weißt, was du malen möchtest, solltest du dich für die Maltechnik entscheiden, mit der du deine Bildidee am besten umsetzen kannst. Sagen wir, du möchtest eine Blumenwiese malen, dann kannst du beispielsweise zwischen der Schwammtechnik und der Spachteltechnik wählen.
Wenn du nach Inspiration für ein Motiv suchst, dann schau doch mal bei Pinterest. Hier kannst du dir Boards anlegen, wo du Vorlagen für künftige Malprojekte anlegst. Du kannst auch ein Board mit Farbpaletten anlegen oder ein Board, wo du Kunstwerke deiner Lieblingskünstler sammelst.
Sind Acrylfarben für die Wand geeignet?
In meinem Atelier habe ich mehrere Wände mit Acrylfarben bemalt. Das geht super gut und ich war richtig erstaunt, welche Tiefeneffekte ich mit Acrylfarben erzielen konnte. Ein bisschen wirken Acrylfarben an der Wand sogar wie Wasserfarbe. Es lassen sich transparente Töne für den Hintergrund malen sowie deckende Flächen für den Vordergrund. In diesem Artikel gebe ich dir Tipps zum Thema Wandmalerei.
Und wie malst du mit Acrylfarben?
Was sind deine Erfahrung mit dem Medium Acrylfarbe? Teile deine Erfahrungen unten in den Kommentaren!
0 Kommentare