Aquarell oder Acryl? Wie du mit Aquarellfarben erste Bilder malst

von Malen lernen0 Kommentare

Du möchtest malen lernen? Kannst dich aber nicht entscheiden, ob mit Aquarell oder Acryl? Dann lerne heute die wichtigen Vor- und Nachteile von Aquarellfarben kennen und was sie von den Acrylfarben unterscheidet. Erfahre außerdem, warum Aquarellfarben (auch als Wasserfarben bekannt) geeignet für Anfänger der Malerei sind. 

 

Aquarell oder Acryl

 

Aquarell oder Acryl? Unsere Erfahrungen mit diesen Farben

Es ist ein warmer Herbsttag. Die Sonne leuchtet durch die orange gefärbten Blätter und der Duft nach frischem Moos umhüllt mich. Unter den hohen Kastanienbäumen und den dunkelgrünen Tannen hüpfen kleine Spatzen. Sie klopfen mit ihren Schnäbeln den Boden nach Futter ab. Sie sind nicht sehr scheu und ich knie mich nur wenige Meter von ihnen entfernt hin, um meine Malsachen aus der Tasche zu holen. Als würden sie wissen, dass ich sie zeichne, posieren sie mit ihrer Beute im Schnabel. Schnell skizziere ich die kleinen Vögel. Nun noch etwas Wasserfarbe dazu und fertig. Mehr braucht es für mich nicht, damit es ein wunderbarer Tag ist.

 

Was sind Aquarellfarben eigentlich und was gefällt mir so sehr an ihnen?

Im Prinzip malst du mit leicht gefärbtem Wasser. Es wird in transparenten, also lasierenden Schichten übereinander gelegt. Somit wirken die Farben sanft und hell. Sie decken nicht und daher brauchst du auch kein Weiß, sondern lässt die Flächen, die weiß sein sollen, frei. Du planst dein Bild also vorab und arbeitest dich von Hell nach Dunkel. Es gibt zwar auch Aquarellfarbe aus der Tube und hiermit lässt es sich deckender arbeiten, aber du kannst eine vorherige Fläche nicht komplett übermalen. In Näpfchen sind Wasserfarben zudem viel praktischer. Du kannst sie nämlich überall mit hinnehmen und zum Beispiel auf einer Wiese oder im Zug malen.

 

Aquarell oder Acryl

 

Wenn du mit Wasser malst, musst du dich stärker auf den Prozess einlassen. Denn Wasser fließt und deine Bilder werden jedes Mal ein wenig anders aussehen, selbst wenn du die Lasurtechnik gut beherrschst. Wenn du dich dem Element Wasser hingibst, wirst du erkennen, wie viel Spaß es machen kann, überrascht zu werden.

Aquarellfarben sind sehr wasserlöslich und bleiben es auch im getrockneten Zustand. Das heißt, wenn du über eine bereits bemalte Fläche darüber gehst, kann es passieren, dass sie sich fast komplett ablöst. Daher ergibt es Sinn, die Details zum Schluss zu malen oder diesen Effekt bewusst zu nutzen, um die Intensität der Feinheiten abzuschwächen.

Ein toller Vorteil von Aquarell ist die Reinigung. Es geht sehr viel schneller, die Pinsel sauberzumachen. Überhaupt braucht es nicht viel Aufwand oder Equipment. Wenn du dir eine Farbpalette aus den Grundfarben und einem Pinsel zusammenstellst, reicht das für den Anfang völlig aus.

 

Was ist das Schöne an Acrylfarben?

Acrylfarben sind sehr deckende Farben, die in dicken Schichten aufgetragen werden können. Somit hast du mehr Möglichkeiten, das Bild nachträglich zu verändern. Außerdem kannst du sie nicht nur auf Papier, sondern auf verschiedensten Untergründen, wie Pappe und Holz auftragen. Dadurch, dass Acryl pastös, also als Paste, aufgetragen wird, sind die Farben viel intensiver und leuchtender. 

Die Farbe lässt sich sehr kontrolliert auftragen. Wo du die sie hinsetzt, wird sie bleiben. Acryl kannst du zwar, stark verdünnt, ähnlich wie Wasserfarben nutzen, aber es lassen sich nicht ganz so gute Farbverläufe und Transparenzen erzeugen. Wenn du die Farbe ein Mal aufgetragen hast, wirst du sie nicht wieder ablösen können. Es passiert zwar gelegentlich, dass man die Farbe wieder vom Papier runterholt, wenn man zu lange auf einer Stelle arbeitet, aber dadurch entstehen meist unschöne, helle Flecken.

 

Unterschiede zwischen Aquarell- und Acrylfarben

 

Acrylfarben

  • Technik: Aufbautechnik und Lasurtechnik
  • Farben: Leuchtend und intensiv
  • Trocknung: Sehr schnell und die Farbe wird sehr viel dunkler
  • Deckkraft: Transparent bis stark deckend auf verschiedensten Untergründen
  • Auftrag: Kontrolliert
  • Handhabung: Mehrere große Tuben
  • Ort: Auf dem Schreibtisch oder im Atelier
  • Reinigung: Mit warmem Wasser und Seife
  • Mal-Level: Eher Fortgeschrittene

Aquarellfarben

  • Technik: Lasurtechnik
  • Farben: Sanft und hell
  • Trocknung: Schnell und die Farbe wird blasser
  • Deckkraft: Transparent
  • Auftrag: Weniger Kontrolle
  • Handhabung: Leichter Aquarellkasten mit Näpfchen oder Tuben
  • Ort: Unterwegs auf Reisen
  • Reinigung: Unkompliziert mit Wasser
  • Mal-Level: Einsteiger und Fortgeschrittene

 

Wasserfarben als Einstieg und dann umsteigen?

Wasserfarben sind für Anfänger besser geeignet, weil der Auftrag etwas leichter ist und du somit schneller schöne Ergebnisse erzielst. Außerdem sind sie unkompliziert und du kannst sofort loslegen. Mit Acryl braucht es mehr Übung, damit man die Pinselstriche nicht mehr so stark sieht oder das Bild harmonisch aussieht. Zusätzlich solltest du dir Zeit für Acryl nehmen, denn wenn die Farben erstmal auf der Palette bereit sind, möchte man sie auch aufbrauchen, bevor sie trocknen. Es kann aber auch ein zusätzlicher Ansporn sein, mit der übrig gebliebenen Farbe noch ein paar schnelle Übungen zu machen.

Obwohl Wasserfarben für Neulinge der Malerei gut geeignet sind, eignen sie sich trotzdem auch für Fortgeschrittene. Viele Künstler haben ihr Leben lang nur mit Wasserfarben gemalt. Man kann sich darauf genauso spezialisieren, wie auf jedes andere Medium auch. Aber da der Anfang das Schwierigste im Leben ist, raten wir dir, ihn so einfach wie möglich zu gestalten. Also zum Beispiel mit Wasserfarben. Denn wenn die ersten Bilder nicht nur Spaß machen, sondern auch schön aussehen, motiviert das sehr. 

Wenn du dir eine Routine geschaffen hast und dich im Malen sicherer fühlst, kannst du neue Dinge ausprobieren. Acryl- oder Ölfarben, Kreide oder Bleistift. Oder du verwendest verschiedene Materialien in einem Bild. Du musst dich also nicht festlegen oder sofort DAS ultimative Medium finden. Wenn du Lust hast, mit Acrylfarbe zu starten, kannst du das auch gerne tun. Die Regeln bestimmst du selbst und am wichtigsten ist und bleibt: 

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